Ist bei Scrum die Retrospektive überflüssig?

In der heutigen Retrospektive wurden wir von einem Teammitglied damit konfrontiert, dass er die Retrospektive für überflüssig hält.

Die daraus resultierende Diskussion drehte sich dann darum, was an der Retrospektive gut und was schlecht sei, da die Retrospektive als fester Bestandteil eines Sprints von den anderen Teammitgliedern nicht in Frage gestellt wurde. Es stellte sich heraus, dass die überwiegende Anzahl der Teammitglieder die Retrospektive an sich gut findet, aber auch Kritikpunkte anzubringen hat. Das Teammitglied, welches sich gegen die Retrospektive ausgesprochen hat, machte darauf aufmerksam, dass man dies ja schon immer während des Sprints machen könnte und wenn überhaupt nur die Dinge anbringen solle, welche einen stören.
Hier noch einmal die (unvollständige) Liste der aufgeführten Punkte:

Pro:

  • gesonderter Zeitraum ohne Zeitdruck
  • entspanntere Atmosphäre nach dem Review
  • Reflektion welche nicht nur aktuelle Empfindungen wahrnimmt

Kontra:

  • nicht zeitnah
  • langwierig
  • am Ende eines langen Tages, wo man eigentlich nur nach Hause möchte

Es zeigte sich, dass es eigentlich die (zeitlichen) Umstände waren, die zur Kritik führten, oder gar die Ablehnung hervorriefen – am letzten Tag des Sprints, nach letzten Arbeiten, Vorbereitung des Reviews, einer Betriebsversammlung, dem Review und Nachbereitung – eigentlich kein Wunder. Da die Retrospektive aber auch  genau für diese Kritik der richtige Ort ist, haben wir direkt über Maßnahmen gesprochen und uns überlegt, dass wir zuerst den Zeitpunkt des Reviews und den Rahmen angehen sollten, um in einer entspannteren Atmosphäre einen geeigneten Ausklang des nächsten Sprints zu finden. Letztlich waren sich alle wieder darin einig, dass die Retrospektive Sinn macht und notwendig ist, man aber über Rahmen und Rahmenbedingungen diskutieren kann.

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